Das Pfrunger-Burgweiler Ried
Das Pfrunger-Burgweiler Ried: Vom Wesen der Moore
Auf unserer Erde werden etwa 4 Millionen km² (= 3% der Landfläche) von Mooren eingenommen. Die moorreichsten Gebiete finden sich in Kanada und Alaska, Nord-Europa und West-Sibirien sowie Südost-Asien und Teilen des Amazonas-Beckens, wo mehr als 10% der Landfläche von Mooren bedeckt sind. Auch Mitteleuropa gehört mit etwa 5% der Fläche zu den relativ moorreichen Gebieten. Weltweit sind Moore durch verschiedene Faktoren von der Zerstörung bedroht, und Moore stehen in enger Wechselbeziehung zu unserem Klima.
Doch was sind überhaupt Moore? Das Wort “Moor” steht für eine durch Feuchteüberschuss geprägte Landschaft. Moore sind also “Kinder des Wassers”. Hier lagern sich unter Sauerstoffabschluss Torfschichten ab, die aus abgestorbenen Pflanzenresten bestehen. Moore haben sich demnach auf der Erde gebildet, seit es Sumpf- und Wasserpflanzen gab. Unsere Energieträger Braun- und Steinkohle gehen auf urzeitliche Moore zurück. Der überwiegende Teil der heutigen Moore Europas geht jedoch auf die letzten Eiszeiten zurück. Moore sind also auch “Kinder der Eiszeit”. Sie sind jedoch immer vom Wasser abhängig – insbesondere von hohen Niederschlagsmengen und hohen Grundwasserständen.
Das Pfrunger-Burgweiler Ried gehört neben dem Federseegebiet und dem Wurzacher Ried zu den größten zusammenhängenden Moorgebieten Süddeutschlands. Es gehört damit zu den Landschaften mit nationaler und zum Teil internationaler Bedeutung.
Doch seit dem 18. Jahrhundert ging es den Mooren an den Kragen. Abtorfung, Entwässerung und Umwandlung in immer intensiver genutzte Kulturlandschaft sind die “Sargnägel” eines jeden Moores. Um die vollständige Zerstörung der Moorlebensräume zu stoppen und Moore wieder wachsen zu lassen, gibt es europaweit Schutzprogramme.
Auch das Pfrunger-Burgweiler Ried darf nach einem Naturschutzgroßprojekt von 2002 bis 2015 wieder heilen und wachsen. Lassen Sie sich mitnehmen auf eine Reise durch die Landschaftsgeschichte, Nutzung und Renaturierung dieses besonderen Moores.
Info: Auf diesen Seiten wird derzeit noch aktualisiert, weitere Informationen zur Fauna sowie dem Naturschutzgroßprojekt folgen in Kürze.